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Die Geschichte des Faltrads

Rainer Zenz

Im neunzehnten Jahrhundert gab es vor der Erfindung des Kettenantriebs und, dadurch ermöglicht, des "Sicherheitsfahrrads" eine Entwicklung, die zu immer größeren Hochrädern führte - bis zu 1,80 m Gesamthöhe. Da stellte sich - neben anderen - auch ein Transportproblem.
William Grout, dem wir auch das Speichenrad mit allein zugbelasteten Drahtspeichen zu verdanken haben, erfand auch das erste "Faltrad", das er 1878 patentieren ließ. Man mußte allerdings nicht nur falten, sondern auch zerlegen, was insgesamt etwa zehn Minuten gedauert haben soll. Das wichtigste dabei war natürlich das Vorderrad. Und das ließ sich überhaupt nur teilen, weil die Reifen damals noch aus massivem Gummi bestanden. Das Ergebnis ist allerdings beeindruckend.

Grout-Portable
 

Zwanzig Jahre später hatten sich Diamantrahmen, Kettenantrieb und Luftreifen weitgehend durchgesetzt. 1896 wurde das "Faun" patentiert - ein Faltradtyp, der bis heute fortbesteht. Das erste "Klapprad"!

Faun1896

Vom 1893 patentierten Dursley Pedersen wurde 1900 ein für das Militär bestimmtes zerlegbares Modell abgeleitet - der Prototyp soll nur 7 kg gewogen haben. Kaum zu glauben. Das Militär war damals nicht interessiert. Daraufhin wurde es als Damenrad verkauft, 6 kg schwerer, aber ohne Gewehrhalterung ...

Pdersen

Aus etwas der gleichen Zeit stammt dieses Bild eines marschbereiten, vermutlich schweizerischen Soldaten. Name und Details des Rads sind leider unbekannt.

Faltsoldat

Eines der ersten Fahrräder mit kleinen Rädern war das "Fongers"-Militär-Faltrad, das 1909 für die holländische Armee entwickelt wurde. Es ging nie in Serie - doch es sollen noch zwei Exemplare existieren. Der Faltmechanismus entspricht dem des "Faun".

Fongers
 

Neben dem Militär interessierten sich auch Hersteller von Kinderrädern für's klappen und zerlegen. Hier ein schönes Beispiel, das "Dandy" von 1929, wahlweise mit Vollgummi- oder Luftreifen.

Dandy1929
 

Eine deutsche Konstruktion aus der Mitte der 30er Jahre - noch ein frühes Beispiel für ein Erwachsenen-Fahrrad mit kleinen Rädern. Name und Details sind leider unbekannt.

Frollein1
 

Das französische "Petit Bi" sieht schon wesentlich moderner aus, obwohl es auch in den späten 30er Jahren entwickelt wurde. Im ersten Bild ist allerdings ein Nachkriegsmodell zu sehen - erkennbar am fehlenden Oberrohr und am Rahmenscharnier.

Petitbi
Mit umgeklapptem Lenker und eingefahrenem Sattel ließ sich das "Petit Bi" hochkant auf den Gepäckträger stellen.

Petitbi3

Aus einem faltbaren Moped für die englischen Luftstreitkräfte entwickelte Lines Brothers nach dem Zweiten Weltkrieg das "Triang Corgi", ein Kinderrad mit einem Korpus aus Stahlblech. Panzer zu Dreirädern!

Triangcorgi
 

Der große Sprung für das Faltrad wurde Anfang der 60er Jahre gemacht. Das "Moulton" verband durch Hochdruckreifen und Vollfederung die Vorteile kleiner Räder mit hervorragenden Fahreigenschaften. Die "Stowaway"-Modelle ließen sich zudem in zwei Hälften teilen (das abgebildete "Moulton Speed" ist nicht zerlegbar - aber die Zeichnung ist so nett). Die Moultons waren durch ihren Erfolg (es wurden bis zu tausent Exemplare wöchentlich hergestellt) der Auslöser der "Klappradwelle", die sich selbst mit minderwertigen Modellen das Grab schaufelte. Diashow Moutlon-Museum

Moulton5speed
 

Das vom Flugzeugingenieur Harry Bickerton entwickelte "Bickerton Portable" besticht noch heute durch sein kleines Faltmaß und das - bedingt durch konsequenten Einsatz von Aluminium - unglaublich niedrige Gewicht. Das erste Modell von 1970 wog nur 8,2 kg! Leider geht das nur auf Kosten der Stabilität und der Lebensdauer. Das "Bickerton" wurde immerhin bis 1992 gebaut.

Bickerton

Wird noch ergänzt ...

Literatur: Tony Handland, John Pinkerton: "It's in the bag!", Birmingham 1996
Gunnar Fehlau: "Das Modul-Bike" (bei Birdy-Händlern, nicht mehr im Buchhandel)


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